Hallo liebe Person!
Im Folgenden findest du unsere Community Guidelines. Dies ist im weitesten Sinne ein Glossar verschiedener Diskriminierungsformen und vor allem für Personen gedacht, die nach Informationen zum Kurationsprozess suchen und sich informieren wollen, d.h. vor allem für Personen aus der Mehrheitsgesellschaft oder aus mehrfach privilegierten Positionen. Wenn du selbst von Mehrfachdiskriminierung betroffen bist, sind einige der hier dargestellten Sachverhalte möglicherweise triggernd. Diese Guidelines wurden basierend auf dem Awareness-Konzept des PROSANOVA 2020-Festivals angeglichen. Wenn dir etwas auffällt oder du Kritik, Kommentare, Anregungen hast, melde dich bitte unter hi [at] juenglinge-film.de
Safer Space
Als Safer Space werden Räume und Räumlichkeiten bezeichnet, die als Rückzugsort für Menschen dienen können, die aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer marginalisierten Gruppe einen gesellschaftlich offen zugänglichen Raum oftmals oder grundsätzlich nicht als vollkommen sicher empfinden können.
Da einen solchen Ort zu schaffen utopisch ist und demnach ein sicherer Raum nie absolut gegeben werden kann, lautet die Bezeichnung Safer Space statt Safe Space. Diese Orte sind nur zugänglich für Menschen der marginalisierten Gruppe. Dort wird nicht über soziale Verhältnisse, Religion, Mitmenschen oder politische Ansichten gesprochen, stattdessen können Personen sich an eine Person aus dem Orga-Team wenden, wenn sie über Diskriminierungserfahrungen sprechen möchten und bekommen Unterstützung mit Fokus auf dem:der Betroffenen.
In Safer Spaces geht es darum, dass eine positive und tolerante Kultur herrscht und Betroffene nichts hören müssen, was sie triggert, verunsichert oder beunruhigt. Eine Person, die einen Safer Space betritt, soll sich hier sicherer sein können, dass sie nicht diskriminiert, getriggert, beleidigt oder belästigt wird. Das Kollektiv JÜNGLINGE versucht in seinem Arbeiten, Safer Spaces für marginalisierte Personen zu schaffen.
Rassismus
BIPoC: steht für Black Indigenous People of Colour und ist die Selbstbezeichnung vieler, die sich dieser diskriminierten Gruppe angehörig fühlen. Nicht alle Personen mit Migrationsgeschichte wählen diese Bezeichnung für sich selbst.
Der Begriff weiß wird in diesem Text nicht als Beschreibung einer Hautfarbe verwendet, sondern als Bezeichnung einer privilegierten Position in einem rassistischen System. Für uns gilt, wer weiß ist, ist im Kontext von Rassismus immer privilegiert. Rassismus wurde von Weißen geschaffen, um Gewalt gegenüber BIPoC zu begründen. In der historischen Tiefe, durch Kolonialismus, Sklavenhandel oder das Aufkommen von Rassentheorien, ist Rassismus als Gewalt gegenüber BIPoC zu verstehen. Rassismus taucht auf allen Ebenen auf: institutionell und strukturell, aber auch situativ. Wir wünschen uns von Besucher:innen, eigene Redebeiträge zu reflektieren und offen zu sein für Kritik.
Antisemitismus, der Hass auf jüdische Menschen und die Ablehnung des Jüdischen darf nicht kleingeredet, die Gewalt an Jüd:innen niemals verharmlost werden. Genauso Islamfeindlichkeit: Religiöse Hintergründe dürfen nicht missbraucht werden und Muslim:innen nicht stereotypisiert werden.
Beispiele der jüngsten Vergangenheit zeigen den verankerten Hass in Deutschland gegenüber Personen, die als Other gelesen werden.
Sexismus
FLINT*: steht für Frauen, Lesben, inter:, non-binary und trans* Personen und ist eine Abkürzung, die nicht nur Frauen in feministische Arbeit und Feminismus inkludieren will, sondern alle Personen, die vom Patriarchat unterdrückt werden. FLINT* Personen sind strukturell und institutionell von Sexismus bedroht. Gender Paygap, Altersarmut, sexualisierte Straftaten, Nachwuchsmangel in vielen Berufsfeldern etc., sind nur wenige Aspekte, die für uns unter den Begriff Sexismus fallen. Wir verstehen Geschlecht als Konstrukt und sprechen uns für vielfältige Geschlechterrollen aus. Wir bitten euch, euch bewusst zu machen, inwiefern eure Redebeiträge ggf. Sexismus reproduzieren und wünschen uns eine deutliche Haltung gegen Gewalt an FLINT*.
Queerfeindlichkeit
Wir verstehen Geschlecht als Konstrukt. Queerfeindliches Verhalten tritt für uns auf, wenn Konzepte gegen heteronormative Strukturen offen kritisiert werden. Wir wünschen uns von allen Beteiligten, keine queerfeindlichen Begriffe zu verwenden, und auch hier offen zu sein für etwaige Kritik von betroffenen Personen.
Ableismus
Menschen mit Be_hinderung werden aufgrund des Fehlens bestimmter, als Norm bewerteter Fähigkeiten abgewertet. Menschen, die als Personen mit Be_hinderung gelesen werden, werden häufig als anders und schwach wahrgenommen. Diesem strukturellen Problem wollen wir entgegenwirken, indem wir dazu auffordern, Redebeiträge und verletzende Bezeichnungen von Personen zu reflektieren und nicht zu reproduzieren.
Intersektionalität und Schlussverständnis
Das JÜNGLINGE Kollektiv möchte Räume schaffen, in dem von Diskriminierung betroffene Personen gehört und bestärkt werden sollen. Wir wollen vermeiden, Diskriminierungsformen zu reproduzieren, sondern wollen vielmehr bekannte Stereotype aufbrechen und kritisieren. Natürlich gibt es dennoch Bereiche, in denen dies nicht ganz gelingt - nicht alles kann immer gleichermaßen abgedeckt werden, in verschiedenen Geschichten stehen verschiedene Charaktere und damit andere Personen im Vordergrund.
Wenn ihr auf unseren Telegramgruppen und in den Watch Parties unterwegs seid, aber auch in den Workshops, achtet bitte auf eure Mitmenschen, aber auch auf euch selbst.
Unbedingt zu vermeiden sind Wörter wie
→ das N-Wort: http://www.derbraunemob.de/shared/download/warum_nicht.pdf
→ die rassifizierende Beleidigung für Sinti*zze und Rom*nja:
→ das I-Wort (siehe zB Wie Rassismus aus Wörtern spricht, erschienen beim UNRAST Verlag)
Außerdem lesenswert ist das Amnesty Glossar für Diskriminierung-sensible Sprache:
https://www.amnesty.de/2017/3/1/glossar-fuer-diskriminierungssensible-sprache
Hallo liebe Person!
Im Folgenden findest du unsere Community Guidelines. Dies ist im weitesten Sinne ein Glossar verschiedener Diskriminierungsformen und vor allem für Personen gedacht, die nach Informationen zum Kurationsprozess suchen und sich informieren wollen, d.h. vor allem für Personen aus der Mehrheitsgesellschaft oder aus mehrfach privilegierten Positionen. Wenn du selbst von Mehrfachdiskriminierung betroffen bist, sind einige der hier dargestellten Sachverhalte möglicherweise triggernd. Diese Guidelines wurden basierend auf dem Awareness-Konzept des PROSANOVA 2020-Festivals angeglichen. Wenn dir etwas auffällt oder du Kritik, Kommentare, Anregungen hast, melde dich bitte unter hi [at] juenglinge-film.de
Safer Space
Als Safer Space werden Räume und Räumlichkeiten bezeichnet, die als Rückzugsort für Menschen dienen können, die aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer marginalisierten Gruppe einen gesellschaftlich offen zugänglichen Raum oftmals oder grundsätzlich nicht als vollkommen sicher empfinden können.
Da einen solchen Ort zu schaffen utopisch ist und demnach ein sicherer Raum nie absolut gegeben werden kann, lautet die Bezeichnung Safer Space statt Safe Space. Diese Orte sind nur zugänglich für Menschen der marginalisierten Gruppe. Dort wird nicht über soziale Verhältnisse, Religion, Mitmenschen oder politische Ansichten gesprochen, stattdessen können Personen sich an eine Person aus dem Orga-Team wenden, wenn sie über Diskriminierungserfahrungen sprechen möchten und bekommen Unterstützung mit Fokus auf dem:der Betroffenen.
In Safer Spaces geht es darum, dass eine positive und tolerante Kultur herrscht und Betroffene nichts hören müssen, was sie triggert, verunsichert oder beunruhigt. Eine Person, die einen Safer Space betritt, soll sich hier sicherer sein können, dass sie nicht diskriminiert, getriggert, beleidigt oder belästigt wird. Das Kollektiv JÜNGLINGE versucht in seinem Arbeiten, Safer Spaces für marginalisierte Personen zu schaffen.
Rassismus
BIPoC: steht für Black Indigenous People of Colour und ist die Selbstbezeichnung vieler, die sich dieser diskriminierten Gruppe angehörig fühlen. Nicht alle Personen mit Migrationsgeschichte wählen diese Bezeichnung für sich selbst.
Der Begriff weiß wird in diesem Text nicht als Beschreibung einer Hautfarbe verwendet, sondern als Bezeichnung einer privilegierten Position in einem rassistischen System. Für uns gilt, wer weiß ist, ist im Kontext von Rassismus immer privilegiert. Rassismus wurde von Weißen geschaffen, um Gewalt gegenüber BIPoC zu begründen. In der historischen Tiefe, durch Kolonialismus, Sklavenhandel oder das Aufkommen von Rassentheorien, ist Rassismus als Gewalt gegenüber BIPoC zu verstehen. Rassismus taucht auf allen Ebenen auf: institutionell und strukturell, aber auch situativ. Wir wünschen uns von Besucher:innen, eigene Redebeiträge zu reflektieren und offen zu sein für Kritik.
Antisemitismus, der Hass auf jüdische Menschen und die Ablehnung des Jüdischen darf nicht kleingeredet, die Gewalt an Jüd:innen niemals verharmlost werden. Genauso Islamfeindlichkeit: Religiöse Hintergründe dürfen nicht missbraucht werden und Muslim:innen nicht stereotypisiert werden.
Beispiele der jüngsten Vergangenheit zeigen den verankerten Hass in Deutschland gegenüber Personen, die als Other gelesen werden.
Sexismus
FLINT*: steht für Frauen, Lesben, inter:, non-binary und trans* Personen und ist eine Abkürzung, die nicht nur Frauen in feministische Arbeit und Feminismus inkludieren will, sondern alle Personen, die vom Patriarchat unterdrückt werden. FLINT* Personen sind strukturell und institutionell von Sexismus bedroht. Gender Paygap, Altersarmut, sexualisierte Straftaten, Nachwuchsmangel in vielen Berufsfeldern etc., sind nur wenige Aspekte, die für uns unter den Begriff Sexismus fallen. Wir verstehen Geschlecht als Konstrukt und sprechen uns für vielfältige Geschlechterrollen aus. Wir bitten euch, euch bewusst zu machen, inwiefern eure Redebeiträge ggf. Sexismus reproduzieren und wünschen uns eine deutliche Haltung gegen Gewalt an FLINT*.
Queerfeindlichkeit
Wir verstehen Geschlecht als Konstrukt. Queerfeindliches Verhalten tritt für uns auf, wenn Konzepte gegen heteronormative Strukturen offen kritisiert werden. Wir wünschen uns von allen Beteiligten, keine queerfeindlichen Begriffe zu verwenden, und auch hier offen zu sein für etwaige Kritik von betroffenen Personen.
Ableismus
Menschen mit Be_hinderung werden aufgrund des Fehlens bestimmter, als Norm bewerteter Fähigkeiten abgewertet. Menschen, die als Personen mit Be_hinderung gelesen werden, werden häufig als anders und schwach wahrgenommen. Diesem strukturellen Problem wollen wir entgegenwirken, indem wir dazu auffordern, Redebeiträge und verletzende Bezeichnungen von Personen zu reflektieren und nicht zu reproduzieren.
Intersektionalität und Schlussverständnis
Das JÜNGLINGE Kollektiv möchte Räume schaffen, in dem von Diskriminierung betroffene Personen gehört und bestärkt werden sollen. Wir wollen vermeiden, Diskriminierungsformen zu reproduzieren, sondern wollen vielmehr bekannte Stereotype aufbrechen und kritisieren. Natürlich gibt es dennoch Bereiche, in denen dies nicht ganz gelingt - nicht alles kann immer gleichermaßen abgedeckt werden, in verschiedenen Geschichten stehen verschiedene Charaktere und damit andere Personen im Vordergrund.
Wenn ihr auf unseren Telegramgruppen und in den Watch Parties unterwegs seid, aber auch in den Workshops, achtet bitte auf eure Mitmenschen, aber auch auf euch selbst.
Unbedingt zu vermeiden sind Wörter wie
→ das N-Wort: http://www.derbraunemob.de/shared/download/warum_nicht.pdf
→ die rassifizierende Beleidigung für Sinti*zze und Rom*nja:
→ das I-Wort (siehe zB Wie Rassismus aus Wörtern spricht, erschienen beim UNRAST Verlag)
Außerdem lesenswert ist das Amnesty Glossar für Diskriminierung-sensible Sprache:
https://www.amnesty.de/2017/3/1/glossar-fuer-diskriminierungssensible-sprache